Fahrtenseglers-Glück.de

Segeln als Digitale Nomaden

Schwell

Mrz• 15•13

Eine Stunde nach Niedrigwasser werfen wir die Leinen los.
Vor Cuxhaven hat man das Gefühl auf dem Meer zu sein. Néfertiti läuft mit 6-7 Knoten über Grund gen Heimat. Ihre neue Heimat. Nach und nach rückt das nördliche Ufer näher und plötzlich segeln wir auf einem Fluss.

Segeln auf Elbe und Nordsee

Keine Angst vor großen Pötten

Es wäre eine Freude so durch das Wasser zu pflügen, wenn wir nicht jeden Meter dem Ende unserer Reise entgegeneilten. Ein komisches Gefühl. Der nicht unerhebliche Schiffsverkehr lässt uns dagegen ziemlich kalt. Viel zu schnell müssen wir das Fahrwasser queren, um ins Nebenfahrwasser nach Glückstadt zu kommen, unserem Tagesziel.

Segel runter, Motor an. Wir laufen mit langsamer Fahrt ein. Der Hafen ist voll.
„Gib mir mal das Fernglas.“ Auch mit dem Fernglas ist kein freier Platz im Außenhafen zu finden. Außerdem steht ein unangenehmer Schwell. Wenn wir durch die Schleuse in den Binnenhafen gehen, kommen wir morgen nicht bei Niedrigwasser heraus.
„Lass uns im Schutz der Rhinplatte ankern.“
„OK.“

Segeln auf der Elbe

Iman …

Wir hatten uns schon auf den Stadtspaziergang durch die Gassen von Glückstadt gefreut. Jetzt strebt Néfertiti wieder der Hafenausfahrt zu. Schräg gegenüber ankern wir im immer noch starken Flutstrom und machen erst einmal etwas zu essen.  Suchen bei Windfinder.de (Ein Tipp von Lothar, dem Hafenmeister von Greetsiel) den Wetterbericht für diese Nacht und morgen. Für morgen sind leichte umlaufende Winde vorhergesagt. 1-2 Windstärken. Da werden wir Stunden brauchen, wenn wir segeln wollen.
„Vielleicht sollten wir Wind und Strom heute nutzen, um noch ein bißchen Strecke zu machen. Zumindest noch bis Pagensand…“

Fünf Minuten später gehen wir wieder Ankerauf. Iman hilft mit dem Motor, weil man die Kette (ohne Ankerwinsch) gegen die Strömung kaum hochbekommt. Wir nutzen unsere Zeichensprache, inzwischen recht routiniert. Wenig später sind wir wieder in Fahrt. Auf diesem Törn sind wir zu einem Team zusammen gewachsen. Rollfock ausrollen. Motor aus. Lauf, Néfertiti, Lauf!

Fahrtensegeln auf Nordsee und Elbe Fahrtenseglers-Glück.de

…schreibt Tagebuch

Bald ist Néfertiti im Fahrwasser hinter Pagensand. Iman freut sich: „Das ist viel schöner hier. Romantischer.“
Die Tide kentert und Néfertiti findet ihren Ankerplatz westlich der Tonne 15. Kurz eindampfen. Wir haben inzwischen ziemliches Vertrauen zu Anker und Kette auf Sand und Schlickgrund. Strom hin oder her. Insbesondere in Erwartung eines abflauenden Windes. Wir setzen das Ankerlicht und gehen früh in die Kojen. Morgen früh werden wir die Insel erkunden, denn die Flut wird erst spät einsetzen.

♦♦♦

 

You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

2 Comments

  1. MAGELLAN sagt:

    Hallo Klaus,
    nun seit ihr DREI bald glücklich zu Hause und ich bin ganz gespannt, wie es weiter geht ! Wollt ihr vlt. auch mal die Ostsee erkunden (ohne Gezeiten !) ???

    VLG – Frank

  2. Klaus sagt:

    Lieber Frank,
    Ja, ich möchte gerne mal die Ostsee erkunden. Ist ein bisschen eine Frage von Zeit und Geld und was sich beruflich bei mir tut. Wenn Ostsee, dann nicht nur für drei Wochen… Außerdem möchte ich meinen Cousin auf Rügen besuchen, um ihm Segeln beizubringen. Also die Ostsee steht auf dem Plan, ob diesen Sommer sei mal dahin gestellt.

    Iman möchte heuer am Liebsten noch einmal zu den Ostfriesischen Inseln. Wir haben noch nicht alle abgeklappert. Und du weißt, als Wilhelmshavener, ja selbst, wie wunderschön dieses Revier ist …

    Néfertiti hat sich noch nicht geäußert. ;)

    Habe mal auf deine Seite geschaut. Eure Magellan ist ja auch ein schönes altes Boot.

    Liebe Grüße
    Klaus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.