Verdammt ist das hoch. Mein Blick wandert zum Masttop. „Die Hälfte hast du schon!“ ruft Ralf von unten. Toll. Am Liebsten würde ich umkehren.

Ist das hoch …
Foto v. Ralf Elfering
Stattdessen greife ich nach der schaukelnden Strickleiter, verlasse den sicheren Platz auf der Saling und klettere weiter. Die Dreifarbenlaterne leuchtet nicht mehr. Ralf sichert mich über das Großfall. Schließlich bin ich oben. Höher geht es nicht. Ich dachte, ich müsse die Dreifarbenlaterne aufschrauben, aber ich finde einen raffinierten Verschluss, der ohne Schrauben auskommt und den ich nicht durchschaue.
Ein relativ kleines Motorboot nähert sich. Es ist mit drei Leuten überladen, fährt trotz Vollgas in Verdrängerfahrt und schiebt einen mächtigen Schwell vor sich her..
„Ey!“ rufe ich von oben runter, „Ihr macht mörderischen Schwell. Fahrt langsamer!“
Das interessiert die drei Zeitgenossen nicht. Sie donnern an uns vorbei und ich klammere mich am Masttop fest. „Ich hab dich! Keine Sorge.“ höre ich Ralf weit, weit unter mir. Dann beginnt der Tanz.
Als sich Néfertiti wieder beruhigt hat, durchschaue ich auch endlich den Mechanismus und nehme das Gehäuse der Dreifarbenlaterne ab. Die Birne lächelt mich an. Sie ist in bester Ordnung.
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Hallo Klaus,
das habe ich nochn ie gesehen: Mit ner Strickleiter ins Topp!
Alle Achtung!
Ich könnte mir vorstellen, dass es mit nem Bootsmannstuhl wesentlich entspannter ist. Hast du nicht ne Leine, die ganz oben aus dem Mast kommt und die du nutzen kannst? Der zweite Mann kann dich hochwinschen.
Dann stört dich so ein Mobo auch nicht so stark.
Gruß
Lieber Heiko,
ich saß sicher im Klettergurt, der über das Großfall gesichert war. Also so ähnlich wie auf einem Bootsmannsstuhl. Meiner Meinung nach noch ein bisschen sicherer, weil man nicht rausrutschen kann. Die Strickleiter diente nur dazu, den armen Menschen an der Winsch beim Hochkurbeln zu unterstützen. Das Problem ist, dass du da oben am langen Hebel sitzt (oder besser gesagt hängst). Was unten nur ein bisschen Schwell scheint, lässt Dich da oben zwei, drei Meter pendeln … Nichts lebensgefährliches. Aber ich verstehe diese Menschen nicht, die null Rücksicht auf andere nehmen. Oder deutlicher ausgedrückt: Meiner Meinung nach muss man schwer gestört sein, wenn es einem (nach Zuruf!)unerträglich ist für eine Minute Fahrt aus dem Boot zu nehmen.
Aber trotzdem danke für Deinen Hinweis. Und Sorry, dass Dein Kommentar erst jetzt erschienen ist, aber er ist aus irgendeinem Grunde im Spamordner gelandet und ich habe ihn gerade erst durch Zufall entdeckt…
Liebe Grüße
Klaus