Auf der letzten boot Düsseldorf bemerkte ich voller Verwunderung, dass die Peregrine, das Boot meines Segelmachers Sebastian zum Verkauf steht. Verwundert fragte ich ihn:
„Du willst Peregrine verkaufen?! Hörst du auf zu segeln?“
„Nein, nein. Wir haben ja noch das kleine Boot. Aber die Tuchwerkstatt fordert uns so, dass wir kaum Zeit zum Segeln finden. Peregrine ist ein Seeschiff. Sie will bewegt werden. Ist doch zu schade, wenn dieses schöne Boot nicht genutzt wird.“
Peregrine ist der Nachbau eines Loch Fyne Sciffs. Ein gesundes Holzboot mit guten Segeleigenschaften. Ein klassischer Langkieler mit unklassischem Dschunkenrigg. Ihr wisst, wie viel ich von dieser Rumpfform halte. (Alle Langkieler, die ich kenne, haben angenehme Bewegungen im Seegang. Bei Grundberührung gleitet der Langkieler auf. Die Bewegungsenergie wird nicht schockartig absorbiert, wie bei einem Kurzkieler. Vielleicht interessiert euch das weniger als mich, der ich immer wieder auflaufe… Langkieler segeln kursstabil. Wegen der größeren benetzten Oberfläche brauchen sie allerdings mehr Segelfläche als vergleichbare Kurzkieler.)
Die Peregrine hat ein Dschunkenrigg mit riesiger 85 m² Segelfläche. Als die westlichen Entdecker zum ersten Mal den fernöstlichen Dschunken begegneten, waren sie erstaunt, dass ihnen die unförmig wirkenden Schiffe mit dem Dschunkenrigg überlegen waren und davon zu segeln vermochten. Bis heute ist das Dschunkenrigg besonders auf Raumen Kursen und vor dem Wind äußerst effektiv. Das hängt mit der großen Ausstellung im Kopfteil zusammen. Durch die modernen profilierten Segel hat das Dschunkenrigg allerdings auch Kreuzen gelernt… Dazu kommt das extrem einfache Reffen der Segel vom Cockpit aus. Das macht das Dschunkenrigg zu einem idealen Rigg für Fahrtensegler. Die inneren Qualitäten des Dschunkenriggs finde ich also überzeugend, könnte ich mir sogar für Néfertiti vorstellen, auch wenn der Anblick eines Dschunkenriggs etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Peregrine ist ein schnelles Boot. Sie hat eine Reihe von Regatten absolviert. So sagte Sebastian, als ich nachfragte: „Bei den Regatten waren wir meist vorne mit dabei – Z.B. auf der Kongelig Classic (D/DK), dem Blauen Band vom Greifswalder Bodden, den Bodden-Etappen, der Hanse-Sail, der Gaffelrigg, dem Risör Trebaatfestival (N) und dem Landstevnet Forbundet Kysten Oslo(N)“
Segeln mit einem meist unterschätzten Dschunkenrigg und dann die anderen Boote überholen… Das finde ich eine wundervolle Vorstellung!
Wer jetzt noch nicht neugierig geworden ist… Hier geht es zum Exposé der Peregrine.
Tolles Boot. Wenn ich nicht schon eines hätte…
Ja, finde ich auch. Ist ein gutes Boot. Glücklicherweise weit genug jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten, um nicht in Versuchung zu geraten… Also Néfertiti: Keine Sorge, wir bleiben Dir treu!
Liebe Grüße
Klaus
Ja, in der Tat. Was fuer ein Boot.
Aber auch wir haben unser Boot schon gefunden…
Lieber Klaus, leider reicht das Internet gerade nur zum schnellen Querlesen.Deshalb einfach schnelle Gruesse an Euch.
Wir freuen uns auf eure Segelgeschichten, sobald wir wieder online sind.
Bis dahin liebe Gruesse aus St. Helena, Kerstin
Liebe Kerstin,
bin total gerührt, dass Du Dir die Zeit nimmst… und auch ein bisschen stolz
Passt gut auf Euch auf! Da unten im Südatlantik!
Liebe Grüße
Klaus